Die Geschichte des Turnerbund 1876 Dillweißenstein e.V.

1. Turnbewegung

Man könnte sagen, dass die Geschichte des Turnens eigentlich mit einer Revolution beginnt. 1789 stürmte das Pariser Volk die Bastille, das Symbol schlechthin für die Willkürherrschaft der Mächtigen.

Dieses revolutionäre Aufbegehren fand auch in Deutschland ein lebhaftes Echo und führte zu weit reichenden Veränderungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Die Napoleonischen Kriege verändern schließlich die Machtverhältnisse in Europa. Der Reichsdeputationshauptschluss von 1803 – also die Regelung zur Entschädigung der durch die Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich betroffenen weltlichen Fürsten – beseitigte die Zersplitterung des deutschen Reichsgebietes.

Es folgte eine territoriale Neuordnung und nur wenige Fürsten, die sich zu Napoleon bekannten, erhielten auch die Souveränität über diese Gebiete. Mit der Niederlegung der deutschen Kaiserkrone durch Franz II. am 6. August 1806 wurde die Auflösung des »Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation« besiegelt.

Die Niederlage Preußens gegen die napoleonische Armee im Jahr 1806 – die Doppelschlacht von Jena und Auerstedt – hatte den Willen zur Einigung Deutschlands entfacht. Selbst König Friedrich Wilhelm III erklärte: »Der Staat soll durch geistige Kräfte ersetzen, was er an materiellen verloren hat« und berief daraufhin den Freiherrn vom Stein zum Minister, der in einer Denkschrift vom Frühjahr 1807 eine Neugestaltung von Staat und Gesellschaft nicht durch eine Revolution sondern durch soziale Reformen forderte.

Sein Ziel war eine auf Freiheit und Gleichheit gegründete bürgerliche Gesellschaft. Diese Denkschrift wurde zum Manifest der preußischen Reformer, die zugleich mit der Neuformung des preußischen Staates die Befreiung und nationale Einigung Deutschlands erreichen wollten. Viele in dieser politischen Umbruchsituation erdachten Reformen scheiterten jedoch am Widerstand des Adels. Nach und nach wurde der Widerstand gegen die napoleonische Fremdherrschaft stärker – immer drückender wurden die Lasten der französischen Besatzung.
Philosophen und Dichter bekannten sich zur »Deutschen Nation« – ein einiges und freies Deutschland sollte geschaffen werden.

2. Die Gründung des Turnvereins Dillweißenstein

In den Chroniken zur Vereinsgeschichte ist zu lesen, dass in Dillweißenstein bereits um 1840 ein Turnverein existierte. Wahrscheinlich wurde er nach der Revolution von 1848 wieder aufgelöst, obwohl – oder vielleicht gerade deshalb – die Einwohnerschaft „keinen selbständigen Anteil“ am revolutionären Aufbruch hatte, wie Richard Schrade in seiner Chronik vermerkt.

Es ist heute nicht mehr nachzuweisen, ob die Dillweißensteiner Turner im Gründungsjahr 1876 vor der gleichen Auseinandersetzung standen, die die Turnerschaft Deutschlands in die Spaltung getrieben hatte. Heinrich Heyd, der Gründer des Turnvereins Dillweißenstein, hat sich wohl kaum für diese politischen Fragen interessiert. Vielmehr ist in den älteren Vereinschroniken zu lesen, dass er ein treuer Anhänger der Ideen und Ziele Jahns war. Wie sein großes Vorbild war auch Heyd ein Pädagoge.

Er wurde im Oktober 1875 von Karlsruhe an die Schule in Dill- und Weißenstein versetzt und es benötigte gerade mal ein Jahr, bis er an seiner neuen Wirkungsstätte junge Menschen fand, die sich genauso wie er für das Turnen begeistern konnten. Sicherlich war sein pädagogisches Geschick auch der Grund für weitere Engagements: Er gründete in Dillweißenstein einen Bildungsverein, einen Militär- und Verteranenverein und stand ein Jahr lang als Chorleiter dem 1879 gegründeten „Sängerkranz Weißenstein“ vor. Eine ehrenamtliche Tätigkeit in mehreren Vereinen zu leisten erforderte auch damals viel Zeit und trotzdem hatte sich Heinrich Heyd immer auch für seine Berufskollegen eingesetzt. In seiner zehn Jahre währenden Tätigkeit als Obmann der badischen Lehrerschaft verfolgte er Ziele, die in manchen Punkten auch heute noch aktuell erscheinen:

  • 1. Eine sorgfältige Ausbildung des Lehrers
  • 2. Eine bessere Besoldung, verbunden mit einer sozialen Hebung des Lehrerstandes
  • 3. Enger Kontakt zwischen Eltern und Schule

Als Heinrich Heyd nach Dill- und Weißenstein versetzt wurde, so lautete damals der offizielle Gemeindename, hatte sich die wirtschaftliche Situation des Ortes grundlegend verändert. Der Ort war bis in die 50er-Jahre des 19. Jahrhunderts isoliert und verkehrsmäßig kaum erschlossen.

1856 wurde schließlich an der Stelle der heutigen Weißensteiner Bogenbrücke eine künstliche Schlucht geschaffen, um das fehlende Teilstück der Nagoldtalstraße zwischen Pforzheim und Unterreichenbach zu schließen. Die neben dem 6 Meter hohen Wasserfall entstandene Staustufe ermöglichte die wirtschaftliche Nutzung des Flusslaufes in zweierlei Hinsicht: Neben der Staustufe verlief ein Floßkanal, der noch bis kurz nach der Jahrhundertwende von der Nagold-Flößerei genutzt wurde. Viel bedeutender jedoch für die wirtschaftliche Situation des Ortes war die Ansiedlung einer Papierfabrik, die im Jahr 1865 ihren Betrieb aufnahm.

Drei weitere Unternehmen sorgten ebenfalls für ein gutes Auskommen der Bewohner Dill-und Weißensteins:

Die Trautzsche Maschinenfabrik, 1875 von Karl Trautz gegründet, stellte landwirtschaftliche Maschinen her, die in die ganze Welt verschickt wurden.
Die Sägemühle des Zimmermanns Georg Gengenbach, die in ihrem Gründungsjahr 1874 schon 50 Beschäftigte hatte.
Es passt zur wirtschaftlichen Aufbruchstimmung Dill- und Weißensteins, dass im gleichen Jahr auch die entlang der Nagold geführte Eisenbahnlinie Pforzheim – Calw eröffnet wurde. Sie wurde für die vielen Bewohner des Ortes zu einer bequemen Verbindung nach Pforzheim, das auf Grund seiner aufblühenden Schmuckindustrie einen großen Bedarf an Arbeitskräften hatte. Das dritte Unternehmen schließlich, das in Dill- und Weißenstein ansässig wurde, geht auf die Initiative des späteren Bürgermeisters C.A. Trautz zurück. Er ließ die erste Ringfabrik des Ortes bauen.

In diesen guten wirtschaftlichen Verhältnissen entstand also der Turnverein und es lassen sich heute nur Vermutungen anstellen, wie es Heinrich Heyd vermocht hatte, eine begeisterte Turnerschaft um sich zu scharen. Im „Pforzheimer Beobachter“ vom 27. März 1871 ist nachzulesen, dass der patriotische Freudentaumel über den militärischen Sieg im Krieg gegen Frankreich 1870/1871 und die Begeisterung über die Reichsgründung durch Kaiser Wilhelm I. und den Reichskanzler Bismarck auch die Gemeinde Dill- und Weißenstein erreicht hat. Es ist ein Bericht über das Friedensfest der beiden Teilorte, das vor allem vom Stolz auf ein einiges Vaterland geprägt war. Man kann annehmen, dass die Welle der Begeisterung ein paar Jahre anhielt und Heinrich Heyd, Kriegsfreiwilliger im I. badischen Leibgrenadier-Regiment, in der Gründung eines Turnvereins den Fortbestand einer patriotischen Idee sah.

Gasthäuser am Ort sind so etwas wie der Gradmesser für eine gute Wirtschaftslage und wie wir bereits erfahren haben, hatten die Dillsteiner und Weißensteiner damals eine gute Zeit. Was also lag näher, als eines der vielen neu entstandenen Lokale auszusuchen, das Raum für gesellige Runden und zugleich Platz für das Aufstellen der Turngeräte bot. In der Gaststätte „Waldhorn“ bei der Bogenbrücke fanden die Turner um Heinrich Heyd ihr erstes Domizil.

Der erste Barren, den der Verein erworben hatte, wurde im Nebenzimmer des Lokals aufgestellt, doch „Handstand, Rolle und andere halsbrecherische Sachen wollte man damals nicht machen, denn dazu reichte die Höhe des Turnlokals nicht aus“ wie es in der ersten Festschrift aus dem Jahr 1926 nachzulesen ist. Der Suche nach einer geeigneten Übungsstätte wird die Turner in Dill- und Weißenstein übrigens eine lange Zeit beschäftigen – doch dazu später mehr.

3. Aufschwung und Auftritt

Einen ersten Aufschwung für den noch jungen Verein brachte die Gründung des Turngaues Pforzheim am 11. April 1880, der wohl auf die Initiative des Turnvereins Brettens zurückzuführen ist. Den per Brief überbrachten Vorschlag aus Bretten zur Bildung eines Gauverbandes nahmen die Pforzheimer Turner gerne auf.

Ihr Vorsitzender, Adolf Arnold, brachte Turner aus drei Vereinen an einen Tisch: es waren dies Hermann Scheuffele und E. Leyz vom Turnverein Pforzheim, August Mürle und Theodor Wittenauer vom Turnverein Dillweißenstein und Gaum und Kohlhaas vom Turnverein Bretten. Satzung und Genehmigung brauchten wenig Zeit und dauerte es nicht lange, bis der V. Badische Turngau im Kreis X der Deutschen Turnerschaft seine Arbeit aufnehmen konnte.

Die Mitgliedschaft im Pforzheimer Turngau ermöglichte dem Turnverein Dillweißenstein, Kontakt mit Gleichgesinnten aus anderen Orten aufzunehmen und auch der erste öffentliche Auftritt ließ nicht lange auf sich warten, fand doch im Jahr 1881 in Pforzheim das I. Gauturnfest statt. 20 Turner und 24 Zöglinge zeigten ihr Können, das von Gesangsbeiträgen und Freiübungen umrahmt wurde. Dazu gehörte auch das anschließende gemütliche Beisammensein, das in Pforzheim in „Otto Keppel’s Bierhalle“ seinen Ausklang fand.

1878 hatte der Turnverein Dillweißenstein 27 aktive Turner, 11 Zöglinge und 9 passive Mitglieder. Damals wie heute war der Verein ständig bemüht, seine Mitgliederzahl zu erhalten beziehungsweise auszubauen. Für die Aktiven herrschten strenge Regeln: Versäumnisse beim Turnen oder gar Fehlen bei einer Turnveranstaltung wurden mit einer ernsthaften Rüge oder gar Geldbuße bestraft – mehrfach begangene „Delikte“ führten zum Ausschluss aus dem Verein. Eine ungewöhnliche Idee für das Anwerben neuer Mitglieder war wohl der Entschluss, den Mitgliedsbeitrag von 30 Pfennig auf 20 Pfennig zu ermäßigen. Es lässt sich heute leider nicht nachweisen, ob diese Aktion einen direkten Einfluss auf die Mitgliederzahl hatte. 30 Pfennige waren zur damaligen Zeit etwa 10 Prozent vom Durchschnittstagelohn eines gewöhnlichen Arbeiters. Mit 20 Pfennigen konnte man sich ein ein Pfund Weizenbrot kaufen und bekam einen Pfennig zurück. Die Butter zum Brot war vergleichsweise teuer, sie kostete damals 117 Pfennige.

Die erste größere Aufgabe als Mitgliedsverein des Turngaus Pforzheim kam auf den Turnverein Dillweißenstein zu, als ihm im Jahr 1894 die Ausrichtung des Gauturnfestes des Turngaues übertragen wurde. Festpräsident war der Vereinsgründer Heinrich Heyd. Für die Turner aus Dill- und Weißenstein war es ein bedeutungsvolles Datum, wurde doch dort auch die Turnfahne geweiht. Eine Vereinsfahne war der zentrale Gegenstand turnerischer Identität. Die Gestaltung, also Farbzusammensetzung und Symbolik des als wertvollen Besitz betrachteten Stücks, wurde mit Bedacht ausgewählt. Obwohl nichts über die genaue Ausgestaltung der Feier überliefert ist, darf angenommen werden, dass die Fahnenweihe in der Kirche stattgefunden hat und vielleicht von einem Festzug begleitet wurde.

Zu beiden Feierlichkeiten lud man meistens weitere Turn- und andere örtliche Vereine ein, die durch ihre Präsenz die gesellschaftliche Wertschätzung deutlich machten. In den Jahren kurz vor der Jahrhundertwende trat der Verein immer häufiger in der Öffentlichkeit auf und entsandte Turner in die nähere oder weitere Umgebung. Dazwischen wurde weiterhin in Gaststätten geturnt und vor allem im Winter standen nur die Nebenräume zur Verfügung. Für eine kurze Zeit kamen die Turner in der „Krone“ unter, dann in der „Traube“ am Ludwigsplatz, schließlich im „Gasthaus zur Rose“ und später dann für viele Jahre in der „Linde“.

Auf einer außerordentlichen Generalversammlung des Turnvereins Dillweißenstein wurde am 15. Januar 1889 beschlossen, eine Sängerabteilung zu gründen. Gesang war seit Jahn ein wichtiger Bestandteil des Turnerlebens, waren doch Lieder nicht nur Ausdruck von Kraft und Lebensfreude einer jungen aufstrebenden Turnbewegung, sondern eigneten sich auch auf ideale Weise, die politischen Ziele der Turner zu verbreiten. Gesungen wurde bei sehr verschiedenen Gelegenheiten: auf dem Turnplatz, vor Mitgliederversammlungen, bei Festen und Feierlichkeiten und vor allem beim Wandern. Zum 11. Juni 1889 hatte die Sängerabteilung unter ihrem Vorstand Christof Bäuerle 43 Sänger und 11 passive Mitglieder.

Die Sangesfreude des Turnvereins hielt allerdings nur zwei Jahre: auf der Generalversammlung am 21. September 1901 wurde die Abteilung wieder aufgelöst. 1896 wurde der Turnerbund Weißenstein gegründet. Über die Absichten der Gründer ist leider nichts zu erfahren. Interessant ist in diesem Zusammenhang vielleicht der Hinweis, dass bereits 1891 auf Erlass des Großherzogs der bisherige Gemeindename „Dill- und Weißenstein“ durch die Bezeichnung „Dillweißenstein“ ersetzt werden musste. Ob es zwischen dieser Verordnung und der Gründung eines Turnvereins, der wohl bewusst den Namen des anderen Teilorters trägt, „turnerische“ Auseinandersetzungen gab wissen wir nicht. Fest steht allerdings, dass nach über zehn Jahren, nämlich 1907, auf dem Platz des heutigen Freibades ein großes Turnfest mit der Fahnenweihe des Turnerbunds Weißenstein stattgefunden hat. Auch sie fanden zunächst nur in einem Gasthaus eine Unterkunft: Die „Burg Rabeneck“, ein Gasthaus in unmittelbarer Nähe zur gleichnamigen Burg, empfahl in Broschüren aus der damaligen Zeit ihren „großen Saal mit Bühne, sowie geräumige Nebenzimmer für Vereine und Gesellschaften“.

Dazwischen allerdings, im Jahr 1901, hatte der Turnverein 1876 Dillweißenstein bereits das erste Vereins-jubiläum gefeiert, dem der Vereinsgründer Heinrich Heyd zum letzten Mal als Festpräsident vorstand. Den Protokollen ist zu entnehmen, dass sich der Verein schon seit 1899 um den Bau einer Turnhalle bemüht hat. Sogar erste Skizzen wurden angefertigt, die allerdings nicht zur Realisierung gelangten. Nachdem ein Turnplatz auf dem Sonnenhof aufgegeben werden musste, genehmigte der Gemeinderat ein Gesuch um die Erweiterung eines Turnplatzes an der Huchenfelder Straße. Von den Vereinsmitgliedern mit großem Engagement ausgebaut, entsprach der kleine Platz mit seinem steinigen und unebenen Untergrund wohl nicht den gewünschten Anforderungen. Und zur Enttäuschung aller, schließlich hatte man 4000 Mark investiert, wurde der Platz vor der Eingemeindung nicht dem Verein übertragen. Die Eingemeindung Dillweißensteins hat ebenfalls ein längere Geschichte, deren Details hier nicht näher ausgebreitet werden sollen. Nur soviel: Bereits 1904 fanden die ersten Verhandlungen mit Pforzheim statt, da die Dillweißensteiner vor den Toren der Stadt eine Kläranlage planten. Es war wohl die Furcht vor den Abwässern, die das Pforzheimer Versprechen beflügelten, Dillweißenstein werde bis 1914 den Anschluss an das Straßenbahnnetz erhalten. Tatsächlich wurde das Versprechen erst 1927 mit der Linie Marktplatz – Auer Brücke – Calwer Straße – Kupferhammer – Dillweißenstein ein gelöst. Die Eingemeindung selbst wurde bereits früher vorgenommen, nämlich zum 1. Januar 1913

4. Kriegszeiten

Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges hat der Turnverein 1876 Dillweißenstein an vielen Wettkämpfen teilgenommen. Herausragende Ereignisse, an denen sich der Verein beteiligte, waren das Deutsche Turnfest in Frankfurt (1908), das Kreisturnfest in Heidelberg (1909), das Kreisturnfest in Freiburg (1912) sowie das Deutsche Turnfest in Leipzig (1913).

Dazwischen turnte man auch in der näheren Umgebung auf über 35 Gau- und Kreisturnfesten, die hier nicht alle erwähnt werden können. Bei der Turnratsitzung vom 5. Mai 1919 schlossen sich der Kraftsportverein, der Fußballvereinund der Turnverein 1876 zum Turn- und Sportverein Dillweißenstein zusammen.

Als Verhandlungsmitglieder wurden Eugen Haug, Karl Schmitt, Gustav Brenner sowie Gustav Staib bestimmt. Der neue Bund hielt jedoch nicht lange: auf der Generalversammlung am 17. Februar 1923 gab Gustav Brenner die Trennung der Vereine bekannt. Über die näheren Gründe, die zur Trennung geführt hatten, ist leider nichts bekannt. Der Turnbetrieb wurde inzwischen um das Kinder- und Jugendturnen erweitert. Zuvor, im Jahr 1920, war bereits das Frauenturnen eingeführt worden, das seinen Aufschwung vor allem dem Engagement des damaligen 1. Vorsitzenden, Eugen Haug, verdankt

Aus den Aufzeichnungen des Vereins geht ebenfalls hervor, dass im Jubiläumsjahr 1926 drei Handball- und vier Faustballmannschaften den Spielbetrieb aufgenommen haben und erste Erfolge in den Rundenspielen der Gauklasse vorweisen konnten. Es lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen, aus welchen Gründen der kühne Vorschlag in die Mitgliederversammlung vom 1. Dezember 1921 eingebracht wurde, das Kurhotel zu kaufen. Vielleicht war es die Verzweiflung darüber, immer noch keine geeignete Turnhalle gefunden zu haben.

Erst acht Jahre später, 1929 wird hinter der Schule eine Turnhalle gebaut. Sie entsprach zwar nicht den Erwartungen der Vereine, da sie als Schulturnhalle konzipiert war, brachte aber trotzdem Verbesserungen vor allem für das Geräteturnen. Es fehlte jedoch eine Bühne und Platz für die Zuschauer war auch nicht vorhanden.

Im Protokollbuch aus dieser Zeit ist nachzulesen, dass vor dem Hintergrund eines Turnhallen-Neubaus beide Turnvereine über einen Zusammenschluss nachgedacht haben: „Turnratssitzung des T.B. Weißenstein am 19. Januar 1929 im Gasthaus zum Waldhorn: 1. Vorsitzender Franz Humbert gibt unter Punkt Verschiedenes bekannt, dass in der Generalversammlung des T.V. 1876 Dillweißenstein die Anregung gegeben wurde, dass bei einem Turnhallenneubau ein Zusammenschluss beider Turnvereine unvermeidlich sei, was von der Versammlung lebhaft begrüßt wurde.“Das Vorhaben wurde wahrscheinlich deshalb nicht weiter verfolgt, weil es einen Wechsel im Vorstand des T.B. Weißenstein gegeben hatte und Humbert durch Otto Roller abgelöst wurde.

Doch zu der Fusion der beiden Turnvereine später mehr. Der Turnerbund Weißenstein konnte ebenfalls sehr spät eine geeignete Sportstätte einrichten. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des Turnerbundes Weißenstein wurde am 24. September 1932 beschlossen, die Hühnerfarm im Hinteren Tal zu kaufen. Die „Verkauf-Kommision“ bestand aus Rudolf Ruf, Otto Haas und Hermann Bohnenberger; sie wurden mit dem Kauf beauftragt und erwarben das Gebäude für 700 Mark.

Im gleichen Jahr erfolgte der Umbau der Hühnerfarm zu einem Sport- und Turnerheim sowie die Einrichtung eines Turnplatzes. Wie beim Nachbarn in Dillstein wurden die Arbeiten überwiegend in Eigenleistung erbracht und es fällt nicht schwer sich vorzustellen, dass der ganze Umbau eine große finanzielle Belastung für den Verein war.

Mit der „Machtergreifung“ Adolf Hitlers 1933 wurden alle Institutionen des politischen und gesellschaftlichen Lebens „gleichgeschaltet“ und in den Dienst einer nationalsozialistischen Diktatur gestellt. In Deutschland begann die Demontage der demokratischen und rechtsstaatlichen Strukturen, die auch die Turnbewegung erfasste. Das Turnen wurde jetzt als Erziehungsmittel zur körperlichen Stärkung betrachtet, das Führerprinzip auf eine autoritäre Verbandsstruktur übertragen.

An dieser Stelle kann jetzt nicht die Geschichte des Nationalsozialismus und die Auswirkungen auf die deutsche Turnbewegung eingegangen werden, man muss aber davon ausgehen, dass auch in Dillweißenstein, wie überall in Deutschland, nationalsozialistsisches Gedankengut bereitwillig angenommen wurde. 1933 wird im Protokoll des Turnvereins beklagt, dass vor allem die Jugend in die nationalsozialistische „Jugendbewegung“ abgewandert ist. Im Jahr 1939 sind fast alle Turner im Krieg und der Turnbetrieb findet nur noch vereinzelt – vor allem mit Schülern – bis ins Jahr 1944 statt. Die Turnhalle hatte man kurzerhand zum Möbellager umfunktioniert.

Es ist sicherlich ein Indiz allgemeiner Sorglosigkeit, dass in Zeiten der heraufziehenden Katastrophe Pforzheims erstes modernes Freibad in Dillweißenstein eröffnet wurde. Über die folgenden Jahre ist viel publiziert worden und es erinnern sich wahrscheinlich noch viele ältere Dillweißensteiner an den roten Horizont, der nur eine ungefähre Ahnung vermittelt hatte, welche Katastrophe sich in Pforzheim abspielte.

5. Nachkriegszeit

Erst wieder seit 1947 hatte der Turnverein regelmäßig an Kreis- und Landesturnfesten teilgenommen. Im Jahr 1952 wurde auf einer Mitgliederversammlung der Entschluss gefasst, auf dem Turnplatz an der Huchenfelder Straße ein Clubhaus zu bauen. Auch über die innenarchitektonischen Anforderungen konnte man sich rasch einigen: zwei Umkleideräume und ein Aufenthaltsraum sollten fürs Erste genügen. Die Bauzeit, in der auch viel Eigenleistung von Vereinsmitgliedern steckte, betrug zwei Jahre. Schließlich haben am 4. Juli 1954 die Mitglieder des Turnvereins Dillweißenstein die Einweihung des Turnerheimes gefeiert.

Das Fest hatte noch dazu einen unerwarteten Höhepunkt, denn am gleichen Tag wurde die Deutsche Fußballmannschaft Weltmeister durch einen 3 : 2 Sieg über Ungarn.
Bei den vielen Sportfesten und Meisterschaften in der näheren und weiteren Umgebung hatten die Einzelturner und Mannschaften des Turnverein immer sehr schöne Erfolge zu verzeichnen. Die erfolgreichen Leichtathleten waren H. Trautz – er erhielt 1958 das Goldene Turnerkreuz – W. Maier, H. Baur, H. Grabenstetter, D. Finkbeiner, R. Schrade, W. Neuweiler und D. Schöninger. Sie wurden 1967 Badischer Meister in der Klasse D. Die Jugendmannschaft wurde 1967 in der Klasse 2 Deutscher Meister in der Besetzung G. Ganzhorn, G. Blaha, H. Hutmacher, E. Flaig, P. Fischer und J. Heiß.Neben Leichtathletik gehörte auch Faustball schon immer zu den Traditionssportarten des Vereins. Mit diesen Disziplinen wurden die Turner aus Dillweißenstein weit über die Stadt, ja sogar über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Vor allem der Faustball-abteilung gebührt ein besonderer Platz in der Geschichte des Vereins.1961, nach dem Gewinn der badischen Meisterschaft, stieg der Verein in die Bundesliga auf. Viele Turniere im In- und Ausland wurden gespielt, unbestreitbarer Höhepunkt aber waren die Teilnahme an verschiedenen deutschen Turnfesten sowie die Teilnahme am Europ-Cup 1961.

An dieser Stelle sollen nochmals die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst werden:
1952 Gaumeisterschaft mit den Alten-Aktiven und B-Jugend Mannschaften. Die B-Jugend wurde Gaumeister und Badischer Landesmeister im Faustball mit P. Kling, E. Weinmann, D. Hahn, H. Trautz und E. Treiber.

1953 Teilnahme am Deutschen Turnfest in Hamburg als einzige Faustballmannschaft des B.T.B. mit einem 11. Platz.

1954 A-Jugend wurde 2. Gaumeister und 1. Landesmeister am 14./15.8.1954 in Bruchsal sowie Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften in Stuttgart, wo der 9. Platz erreicht wurde. Es spielten P. Kling, E. Weinmann, E. Treiber, M. Pfisterer und D. Hahn. Badisches Landesturnfest Freiburg – 2. Sieger.

Mit dem Wechsel von der Jugendklasse in die Männerklasse I spielte man in der Badenliga von 1955-1968.

1957 A-Jugend Gaumeister – bad. Meister und 1. deutscher Meister in Bremen mit K. Sprenger, G. Seitz, M. Mürle, E. Trautz und D. Henne.

Die Spieler der beiden badischen Jugendmeister von 1954 und 1957 waren der Grundstein für die späteren erfolgreichen Jahre im Dillweißensteiner Faustball, dem Heimatverein von Landesspielwart Eugen Haug.

So spielte man von 1961-1962 in der Bundesliga.
1968 Europa-Cup
1965 und 1969 Badischer Meister

Man spielte von 1955 bis 1980 erfolgreich folgende Turniere: Karlsruhe – Mannheim – Ingelheim – Darmstadt – Basel – Zürich – Olten – Wels – Stuttgart – Tübingen – Ulm – Schwäbisch Gmünd – Freiburg – Oberhausen – Bretten – Offenburg und etliche kleinere in der näheren Umgebung.

Tradition hatte auch das seit 1955-1986 ausgeführte Eugen-Haug-Gedächtnis-Faustball-Turnier.

Leider muss man an dieser Stelle die Mitteilung machen, dass die sehr erfolgreiche Faustballabteilung aus verschiedenen Gründen den Spielbetrieb eingestellt hat.

Zum bevorstehenden Ausbau des Sportplatzes im Hinteren Tal erhöhte der Turnerbund Weißenstein die Mitgliedsbeiträge. In einem Brief, der das Ergebnis der Generalsversammlung vom 4. Januar 1964 erläutert, sind die einzelnen Beiträge ersichtlich: In Baden-Württemberg betrug zu dieser Zeit der durchschnittliche Bruttoverdienst eines Angestellten im produzierenden Gewerbe etwa 1024 DM pro Monat, die Frauen erhielten im Schnitt 602 DM.
Ein Arbeiter hatte einen Wochenverdienst von rund 182 DM, seine Kollegin erhielt 116 DM.
Der Mitgliedsbeitrag für Aktive und Passive entsprach wiederum in etwa dem Betrag, der für ein Brot (1,01 DM) ausgegeben werden musste.
Die Butter zum Brot war mit 7,80 DM immer noch nahezu ein Luxus. Zu dieser Zeit hatte ein 4-Personen-Arbeitnehmerhaushalt in Baden-Württemberg monatliche Ausgaben in Höhe von rund 880 DM, davon blieben laut Statistik 78,17 für Bildung und Freizeit – aus diesem Betrag also konnte der Mitgliedsbeitrag bezahlt werden.

6. Die Fusion der beiden Vereine

Durch die geplante Vergrößerung und den Ausbau des Sportplatzes im Hinteren Tal wurde im Jahr 1959 die Frage eines Zusammenschlusses der beiden Dillweißensteiner Turnvereine wieder aufgeworfen, da die Stadtverwaltung Pforzheim die erforderlichen 60000 DM nur dann gewähren wollte, wenn beide Vereine sich zusammenschließen würden. Damit müssten nicht erneut Gelder für einen eventuellen Ausbau des Dillsteiner Sportplatzes bereit gestellt werden.

Es fanden Vorgespräche unter der Leitung der beiden Vorstände vom Turnerbund Weißenstein und dem Turnverein 1876 Dillweißenstein, G. Wildermuth und A. Müller, statt. Man einigte sich auf, eine Abstimmung über den geplanten Zusammenschluss bei getrennten Mitgliederversammlungen am 9. Januar 1960 vorzunehmen. Die Mitglieder des T.B. Weißenstein lehnten diesen Vorschlag ab und die Mitglieder des T.V. 1876 Dillweißenstein stimmten zu. Um eine starke Leichtathletikabteilung stellen zu können, einigten sich die beiden Vereine im Jahr 1964 jedoch auf eine Wettkampfgemeinschaft (W.K.G.), die über Jahre hinweg zu den besten Leichtathletikmannschaften des Gaues gehörte.

Aufgrund der guten Zusammenarbeit und der gemeinsam erreichten Erfolge entstand eine gute Basis und ein Vertrauensverhältnis unter den Aktiven und den Mitgliedern beider Vereine. So wurde auf der Generalversammlung des T.B. Weißenstein am 7. Januar 1967 von M. Merkle der Vorschlag eingebracht, eine gemeinsame Sitzung von Ausschussmitgliedern des Turnerbundes und des Turnvereins einzuberufen, um erneuet über einen Zusammenschluss zu sprechen. Dieser Vorschlag wurde bei der Generalversammlung des T.V. 1876 Dillweißenstein am 24. Februar 1967 positiv aufgenommen. Sogleich wurden 6 Mitglieder bestimmt, die am 17. April 1967 eine weitere Aussprache mit den Mitgliedern des T.B. Weißenstein im Gasthaus „Post“ führen sollten. Man verständigte sich, ab Juni 1967 den Übungsbetrieb aller Abteilungen auf Probe zusammenzulegen. Am 20. Januar 1968 beschlossen die getrennt in beiden Vereinen tagenden Generalversammlungen die Auflösung ihrer Vereine und den Zusammenschluss zum Turnerbund 1876 Dillweißenstein. Der Verein sollte ins Vereinsregister eingetragen werden. Die Sportanlage im Hintern Tal in Weißenstein wird der Sitz des neuen Vereins. Aus heutiger Sicht war der Zusammenschluss richtig und ein voller Erfolg.

Die Vereinsführung setzte sich wie folgt zusammen:
1. Vorsitzender Rudolf Proß
2. Vorsitzender Dieter Lang
Stellvertr. 2. Vorsitzender Friedrich Graf
Oberturnwart Andreas Müller
Schriftführer Walter Steinbrenner
Kassenwart Bernhard Gengenbach

7. In neuerer Zeit

Die ersten Überlegungen zum Bau einer Sportanlage und, damit verbunden, eines Vereinsheims gehen zurück bis ins Jahr 1970. Denn in diesem Jahr wurde der Ausbau der Landesstrasse 574 zwischen dem Kupferhammer und Huchenfeld geplant. Dies bedeutete für die Spielvereinigung Dillweißenstein, dass der Hohenecksportplatz in seiner damaligen Lage keine Zukunftsperspektive hatte.

Dank des Entgegenkommens des Turnerbundes Dillweißenstein unter seinem damaligen 1. Vorsitzenden Rudolf Proß, wurde nach Gesprächen mit der Vorstandschaft der Spielvereinigung unter Führung des 1. Vorsitzenden Manfred Donder und den betreffenden Ämtern der Stadt Pforzheim eine Lösung gefunden: Die Spielvereinigung zieht von der Hoheneck, wo sie seit 1924 ihre Heimstätte hatte, um ins Hintere Tal. Das Rasenkleinspielfeld des Turnerbunds im Hinteren Tal wurde umgestaltet zu einem Hartplatz.

Diese Arbeiten wurden schon im September 1973 abgeschlossen und durch den Bau eines Umkleidegebäudes ergänzt, das im November 1974 seiner Bestimmung übergeben wurde. Diese Entscheidung hatte unmittelbare Auswirkungen auf die Leichtathletik- und Faustballabteilung des Vereins, da nur noch eine sehr begrenzte Nutzung des Sportplatzes möglich war.

1976 war als Jubiläumsjahr zum 100-jährigen Bestehen des Vereins von besonderer Bedeutung. Als Festplatz diente der Hartplatz. Die Jubiläumsveranstaltungen wurden im großen und würdigen Rahmen gefeiert. Höhepunkte waren wohl die Verleihung des DTB-Schildes mit Fahnenband durch Dr. Rolf Kiefer sowie die Ehrungen von verdienten Mitgliedern.

Das erste Rasenspielfeld wurde 1977 zwar erstellt, für den Sportbetrieb des Turnerbund Dillweißenstein war dies aber kein großer Gewinn. Im weiteren Verlauf sollte im Hinteren Tal eine Sportanlage mit einem der Größe der Vereine entsprechenden Vereinsheim entstehen, wobei damals an eine Fusion beider Vereine gedacht war.

Bei der Planung des Vereinsheims ergaben sich erhebliche Probleme und durch verschiedene Einwände der unmittelbaren Nachbarn musste der Standort neu überdacht und verändert werden, was zu einer Verzögerung von rund 2 bis 3 Jahren führte. Am 12. September 1979 erwarb der Turnerbund und die Spielvereinigung Dillweißenstein von der Stadt Pforzheim ein Erbpachtgrundstück von 20.73 Ar, auf dem bereits am 11. Mai 1979 nach den Plänen von Architekt Rolf Treiber mit dem Bau eines Vereinsheims begonnen wurde. Pforzheims 1. Bürgermeister Albert Klein führte den ersten Spatenstich aus. Finanziert werden sollte das Bauvorhaben zu einem Drittel von beiden Vereinen, bestehend aus Eigenkapital und Eigenarbeit (ca. 400000,- DM), Sportförderung für den Umkleidebereich und Jugendraum (50000,- DM), Kegelbahnen (30000,- DM) und Zuschüssen der Stadt Pforzheim. Insgesamt sollte das 1,4 Millionen Mark Projekt mit 724 Quadratmetern überbauter Fläche (Gastraum mit zwei Nebenzimmern, Gesellschaftsraum mit zwei Kegelbahnen, vier Umkleidekabinen mit Duschräumen, einem Sanitätsraum, zwei Tennisumkleidekabinen und Lehrer- und Schiedsrichterumkleidekabinen) nach eineinhalbjähriger Bauzeit vollendet sein. Beim Richtfest am Mittwoch, den 12. Dezember 1979, wurde dann auch erstmals gefeiert, aber die Fertigstellung verzögerte sich erheblich.

Als nächstes Ziel wurde der 1. Mai 1982 ins Auge gefasst, und zwar sollte bis zu diesem Zeitpunkt der ganze Umkleidebereich fertiggestellt sein, was dann auch tatsächlich gelang und entsprechend gefeiert wurde.

Nachdem endlich ein Wirt gefunden wurde und die Erstellung des angrenzenden Hauptspielfeldes durch die Stadt Pforzheim zugesagt war, wurde als Eröffnungstermin für das Vereinsheim Freitag, der 4. März 1983 festgelegt. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. So konnten die Vorsitzenden der beiden Vereine Bernhard Gengenbach und Michael Lehn, Bürgermeister Fritz Wurster, die Gemeinderäte Alois Amann, Ellen Eberle, Gerhard Hahn, Hermann Leicht, Berthold Kreutel, Jürgen Widmaier und Altstadtrat Karl Stahl, Klaus Puhst als Leiter des Schul-und Sportamtes der Stadt Pforzheim und Gustl Weber, Rudi Trautz – 1. Vorsitzender des Sportkreises Pforzheim, sein Stellvertreter Gerhard Görlich, Klaus Pfeiffer – Turngauvorsitzender, Herbert Härter, Vorsitzender des Fußballkreises Pforzheim, Bezirksligastaffelleiter Helmut Wolfinger, Kreisjugendleiter Ottmar Burkhardt, als Vertreter der Volksbank Pforzheim Gerhard Maulbetsch und Fritz Gegenheimer, Jost-Karl Ludwig und Alfred Möslein für die Brauerei Beckh, Rudi Haas, Vorsitzender des Bürgervereins Dillweißenstein, Heinz Eberle und Erwin Haug vom 1. FC Pforzheim, August Bürkle vom VFR Pforzheim und natürlich Rolf Treiber, den Architekten, viele Handwerker sowie die Vorsitzenden der Dillweißensteiner Vereine und zahlreiche Mitglieder beider Vereine begrüßen. Musikalisch umrahmt wurde dieser denkwürdige Abend vom Musikverein Dillweißenstein und vom Sängerkranz Weißenstein.

Doch das Feiern war bald vorbei und der Alltag hielt wieder Einzug, galt es doch noch die Räumlichkeiten der Kegelbahnen fertigzustellen. Auch das nächste Problem ließ nicht lange auf sich warten: Am Vorabend des 5. Dillweißensteiner Straßenfestes (8. Juli 1983) ging ein Wolkenbruch nieder, der im Vereinsheim erheblich Schäden verursachte. 1984 konnten dann die Kegelbahnen fertiggestellt und ihrer Bestimmung übergeben werden. Eine weitere Schwierigkeit kam hinzu, nämlich die weitere Verpachtung der Vereinsgaststätte. Aber wie so oft, kam alles anders als ursprünglich vorgesehen, und zwar in finanzieller Hinsicht. Nach Fertigstellung des Vereinsheims im Jahr 1984 waren für die beiden Vereine Baukosten in Höhe von 2,1 Millionen DM entstanden, obwohl von den Mitgliedern unheimlich viele freiwillige Arbeitsstunden geleistet worden sind.

Im Zuge des Neubaus wurde 1983 der „Hühnerstall“ wegen Baufälligkeit abgerissen und das Vereinsheim an der Huchenfelder Straße wurde 1984 aus finanziellen Gründen an die D.L.R.G. verkauft.

Ein besonders erfreuliches Ereignis für den Verein war dann die Umwandlung des Hartplatzes zurück in einen Rasensportplatz mit einer Umlaufbahn. Nach einer Wartezeit von nahezu 15 Jahren wurde dieser am 13.September 1987 mit dem ersten Spielfest des Turngaus Pforzheim-Enz mit ca. 400 Kindern im Vorschulalter eingeweiht. Damit war eine lange Leidenszeit für den Turnerbund beendet. Es gab nun wieder Trainingsmöglichkeiten für die Leichtathletik- und Ballspielgruppen.